- österreichische Schule
- österreichische Schule,1) Psychologie: Forschungsrichtung, die Ende des 19. Jahrhunderts von F. Brentano begründet wurde und als deren Hauptvertreter C. von Ehrenfels und A. Meinong sowie dessen Schüler Vittorio Benussi (* 1878, ✝ 1927) und Stephan Witasek (* 1870, ✝ 1915) gelten. Die österreichische Schule datiert seit 1894, dem Jahr der Gründung des ersten österreichischen psychologischen Laboratoriums durch Meinong in Graz (Grazer Schule). - Im Gegensatz zur so genannten Elementenpsychologie betont die österreichische Schule die Möglichkeit der Erfahrung von Gestaltqualitäten. Diese entstehen ihrer Lehre nach nicht nur durch bloßes Widerspiegeln der Reizgegebenheiten, sondern durch eigene Aktivitäten des Psychischen (Aktpsychologie).2) Wirtschaftstheorie: Wiener Schule, Bezeichnung für eine v. a. von C. Menger, E. von Böhm-Bawerk und F. von Wieser repräsentierte Schule der Nationalökonomie, die u. a. durch die Entwicklung des Grenznutzenprinzips und einer darauf basierenden Preis- und Verteilungstheorie bekannt wurde (Grenznutzenschule).
Universal-Lexikon. 2012.